Das Grabmal für Mose wurde am 15. Juli 2008
durch die Landesbischöfin Margot Käßmann
auf dem Stöckener Stadtfriedhof in Hannover eingeweiht.

Im Januar 2008 wurde ein Säugling vor dem "Babykörbchen" des Friederikenstifts in Hannover tot aufgefunden. Sein Schicksal berührte die Öffentlichkeit stark.
Die ehemalige Landesbischöfin Margot Käßmann, Schirmherrin des Netzwerkes Miriam, das das Babykörbchen betreibt, gab dem Kind symbolisch den biblischen Namen "Mose".

 

Der Entwurf dieses Grabmales ist angelehnt an die biblische Geschichte in Ägypten entstanden:
Aus Angst vor sich rasch vermehrenden israelitischen Sklaven lässt der Pharao alle neugeborenen Jungen töten. Nach dem Mose drei Monate von seiner Mutter versteckt wurde, setzte sie ihren Sohn auf dem Nil aus, so dass die Tochter des Pharao Mose finden konnte. Aus Mitleid nahm die Königstochter das Kind an und zog es auf.

Auf einer Grabplatte aus Obernkirchener Sandstein ist ein kleines grün-schwarzes Boot aus Diabas abgelegt. Die wellige, leicht geschliffene Oberfläche der Sandsteinplatte erinnert an Sand- oder Wattenboden. Auf ihr ist der Name und das Lebensdatum des Kindes eingearbeitet. Beide Elemente sind aus einheimischen Materialien hergestellt.
Das Grabmal wurde von unserer Werkstatt gespendet.

 

Das Boot ist ein sehr altes Symbol der Bestattungskultur. In der christlichen Mythologie steht es für die Arche Noah. Auf frühen Grabmalen ist es als Darstellung mit einer Taube bekannt, als Sinnbild der Seele, die den sicheren Hafen erreicht hat. Zusätzlich kennen wir das Boot aus der Geschichte der Ägypter, in der die Verstorbenen in einer heiligen Barke über den Nil in das Reich der Toten gebracht wurden. Oder auch aus der Griechischen Mythologie. Der Fährmann Charon, der die Seelen der Verstorbenen über den Fluß Acheron bringt. Sofern sie nach Brauch bestattet wurden und das Fährgeld unter ihrer Zunge hatten.

 

 

Das Babykörbchen ist Teil des Projektes "Mirjam - ein Netzwerk für das Leben". Es wurde im Jahr 2001 von Margot Käßmann, die bis heute Schirmherrin ist, und dem Diakonischen Werk gegründet. Neben dem Babykörbchen gibt es auch ein Notruf-Telefon für schwangere Frauen. Unter der Nummer 0800-60 500 40 werden die Anruferinnen rund um die Uhr beraten.

www.netzwerk-mirjam.de