Lebenszeichen – Grabzeichen

Ein Projekt in der Versöhnungskirchgemeinde in Berlin, für den ökumenischen Kirchentag 2003. Auf dem internationalen Symposium wurden von zehn Bildhauern für Menschen zu deren Lebzeiten ihr eigenes Grabmal während des Kirchentages gefertigt.

 

Mit unserer Geburt übernehmen wir Verantwortung für unser Leben. Wegweiser begleiten uns, die mit Bedacht und Gewissen zu beachten sind. Jeder Mensch hinterlässt Lebensspuren, Charakterisierend für die Unwiederbringlichkeit unserer Identität.

M. K. (Auftragsgeberin)

 

Das Grabmal für ein Ehepaar ist aus mehreren Teilen zusammengefügt. Zentral angeordnet sind zwei liegende Elemente und ein stehendes aus Schwarzschwedischem Syenit. Sie symbolisieren durch die entstehende Perspektive, einen unendlichen Weg. Auf der liegenden Säule vorn sind die stark vergrößerten Daumenabdrücke der Auftragsgeber vergoldet eingearbeitet. Oben auf der stehenden Säule befindet sich das Wort „Lebensspuren“. Die beiden seitlichen Elemente aus Marmor werden später mit den Namen der Verstorbenen versehen. Besucher der Grabstelle betreten über den ebenerdigen Trittstein die Grabstelle und hinterlassen „ihre Lebensspuren“. Diese begegnen auf der Grabstelle den Lebensspuren der Verstorbenen. Unüblicher Weise ist der Daumenabdruck der nicht mehr vorhandenen dauerhaft, und die Spur der lebenden verwischt. So begegnen Besucher ihrer eigenen Vergänglichkeit und die Erinnerung zu den Verstorbenen bleibt wach.