Tisch zum Erinnern

In Kooperation mit der Kunstgießerei Strassacker.
Entstanden für die Zukunftswerkstatt Grabmal, zur Stone & tec 2007 in Nürnberg.

LEBEN, WERDEN, VERGEHEN
sind für mich ganz bewusste Handlungen. Ich lebe als alter Mensch sehr bewusst, ernähre mich gut, bilde mich regelmäßig weiter, etc.. Ich lebe bewusste Beziehungen, pflege Freundschaften, und zu meiner Lebensqualität gehört es auch, mich mit meinem Ende zu befassen.

Ich gönne mir einen zweigeteilten Tisch, der einfach auseinander genommen werden kann.

Der Tisch dienst mir zu Lebzeiten für schöne Stunden und meiner Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Geteilt kann eine Hälfte des Tisches auf der Grabstelle meiner Frau, oder auf meiner, als Grabmal dienen. Das kann auf einem Doppelgrab sein, oder einer kleinen Stelle, auf der nur die 2. Kreishälfte bepflanzt wird. Die Grabstellenart spielt in meinen Überlegungen keine große Rolle, genauso wenig ob es überhaupt eine Grabstelle geben wird, die mit dem Tisch geschmückt wird. Die 2. Tischhälfte dient meiner Frau oder mir als Ort für Trauer und Rituale zu Haus. Ich habe drei Erinnerungselemente, eine offene und eine geschlossene Glasröhre. Die nutze ich als, Leuchte, oder fülle sie mit Fotos, Briefen, Kräutern, Sand oder vielleicht sichtbar, mit der Asche einer Person. Das dritte Element dient mir als Vase oder Weihwasserbehältnis. Inschriften oder ähnliches benötige ich auf dem Tisch nicht.

Beim Tode einer zweiten Person können beide Tischhälften auf einer Grabstelle zusammen kommen. Als Abdeckung mit, oder ohne Bepflanzung. Sollte die Grabstelle ablaufen oder für Hinterbliebene unwichtig werden, kann der Tisch wieder in einem häuslichen Bereich zurückkehren. Die Grabstelle wird mit Rasen eingesät. Das zweigeteilte Element kann auch Gartenskulptur, Sitzelement oder Brunnen gestaltet werden.

Fotoquelle
alle Bilder von der Kunstgießerei Strassacker